Eigentlich bin ich nicht abergläubig, lege keinen Wert auf Traditionen und hab auch so rein gar nix mit Bräuchen am Hut. Sage ich immer… Und dann erwische ich mich doch, wie ich in den Kalender schaue und mir doch so meine Gedanken darüber mache, was in der ganzen Zeit eigentlich so passiert ist, in der ich als CITIZEN TIM unterwegs bin.
Und so erwische ich mich auch heute, wie ich zufrieden und voller Stolz auf den 18. Mai 2018 zurückblicke und die Veröffentlichung meines Debütalbums HOSPITAL BREAKFAST CONVERSATIONS feiere; Happy Birthday! Ehrlich gesagt, war es nie wirklich ein Ziel von mir, ein Album aufzunehmen oder besser gesagt: ein Album komplett selbst aufzunehmen und zu produzieren. Ich erinnere mich aber noch sehr gut an dieses Aufbruch-Gefühl, das ich verspürte (und immer noch verspüre), als MIDSUMMER RECORDS damals meine EP HUMAN CIRCUS digital veröffentlichte. Als das drau0en war und mein eigentliches Ziel, diese fünf songs, die seit Jahren in meiner Schublade lagen, zu veröffentlichen, dachte ich mir: „Das soll es jetzt aber irgendwie nicht gewesen sein!“
Wenn man dann den Schritt vom selbst aufnehmen, hin zum selbst mischen und mastern nehmen möchte, dann ist das erst mal eine riesen Hürde. Ich war zwar selbst mit meiner ehemaligen Band ein paar mal im Studio, jedoch wusste ich damals noch nichts von parallel-compression, dynamic EQ, saturation und haste nicht gesehen. Mein bester freund zu der Zeit waren das Internet und irgendwelche Tutorials, die ich mir noch spät nachts reingezogen habe. Ich war so oft an dem Punkt, an dem ich daran dachte einfach aufzugeben und das alles doch nochmal an ein Studio zu schicken. Aber irgendwie steckte da so viel Herzblut in den Songs und in diesem Konzept, dass ich heute sehr froh darüber bin, dass ich das durchgezogen hab. Zugegeben: Ich würde heute am Mix und Mastering so ziemlich alles anders machen als damals. Aber ich glaube, das gehört auch irgendwie zu diesem Reifeprozess im mixing und mastering mit dazu. Fun Fact: Wer sich die Platte auf CD, Vinyl und Tape anhört, wird hörbare Lautstärken-Unterschiede in manchen Tracks hören. Hintergrund ist, dass ich damals noch nichts von irgendwelchen EBU-/Lautheit-Standards wusste; badaboom!
Egal wieviel Zeit da rein geflossen ist und wie viel ich heute auch anders machen würde: Ich habe noch nie so intensiv an einer Sache gearbeitet, wie an diesem Album. Und darauf bin ich stolz und für die Erfahrung bin ich dankbar! AT LEAST WE GOT A STORY TO TELL