Ganz ehrlich: ich bin ein bequemer Mensch. Damit will ich nicht sagen, dass ich ein Opportunist bin. Aber ich muss zugeben, dass ich meine Komfort-Zone hab und diese auch liebe… Je nach Gemütszustand. Und so kommt es, dass ich auch lieber live spiele, Auto fahre und neue Menschen kennenlerne, als dass ich mich zurückziehe, um konzentriert an neuen Liedern zu arbeiten. Wenn es um die Disziplin beim Schreiben neuer Songs geht, bin ich wahrscheinlich nicht so streng mit mir selbst, wie ich es sein sollte. Und so passiert es dann auf ein Mal doch, dass ein Jahr vorbei ist und man sich so langsam wieder verkrümelt, um am nächsten Werk zu arbeiten.

Es war für mich zermürbend, absolut kräftezehrend und wunderschön zugleich, mein Debütalbum alleine zu produzieren. Aber es gibt da als Solo-Songwriter auch so seine Hürden. Grundsätzlich bin ich kein diplom-Toningenieur und kann am Ende des Tages nur sagen: „Gefällt mir“ oder „Gefällt mir nicht“. Es ist nicht mehr so, dass ich eine Band um mich habe, die zur Not die Bremse zieht. Aber (und das ist ein sehr, sehr großes „Aber“) habe ich das große Glück, mich dafür im Gegenzug zurückziehen zu können. Ein Studiotermin bringt meistens auch sehr viel Stress und Vorbereitungszeit mit sich. Und so bin ich dankbar, dass ich mittlerweile soweit bin, an meinen Liedern zu arbeiten, wenn es mir danach ist. Zugegeben: Dazu gehört wieder Disziplin und leider führt die Arbeit zu wenig (meist zu wenig) Schlaf und absolutem Wahnsinn. Ich arbeite meistens nachts und übermüdet an meinen Liedern. Ich habe festgestellt, dass das der Zustand ist, in dem ich mich kreativ am besten austoben kann und irgendwie auch wohl fühle.

Die Kombination aus Angst, Respekt, Leidenschaft und Schlafmangel führt im Moment aber dann doch irgendwie dazu, dass ich schon fünf Songs für mein nächstes Album fertig habe. Und hier merkt man dann eben einen wichtigen Unterschied im Vergleich zum ersten Prozess des Home-Recordings: Das Selbstvertrauen ist ein anderes – und besseres. Und unterm Strich sieht es dann so aus, dass ich schon heute davon überzeugt bin, dass ich auf dem nächsten Album noch ehrlicher und kreativer sein kann, als bei „Hospital Breakfast Conversations“. Long Story short: Ich bin der Überzeugung, dass ich hier gerade an der besten musikalischen Sache meines Lebens arbeite.

Passt auf euch auf, passt auf eure Lieben auf und bis bald. Marco (Citizen Tim)

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