Ich habe mir mit dem neuen Album vorgenommen, wieder etwas persönlicher zu schreiben. Während ich bei HOSPITAL BREAKFAST CONVERSATIONS doch öfter die Rolle eines Beobachters eingenommen habe – was zugegeben auch schlichtweg einfacher ist – wollte ich diesmal doch mehr aus meiner Perspektiver herausschreiben. So ist die dritte Single-Auskopplung THEY ARE COMING CLOSER vom kommenden Album C IS FOR CHAOS/CONTROL einer der persönlichsten Songs, die ich je geschrieben habe. Es geht um die inneren Dämonen, mit denen man insbesondere als ambitionierter Musiker zu kämpfen hat.
THEY’RE HUNTING ME AT NIGHT
So schön dieses Singer-Songwriter-Ding auch ist, so sehr macht es mich auch streckenweise einfach fertig. Natürlich habe ich in den letzten vier Jahren eine Menge erlebt und viele neue, großartige Menschen und Orte kennengelernt; dafür bin ich enorm dankbar. Aber unterm Strich ist es auch einfach anstrengend. Wenn man alleine Musik macht und produziert, bleibt alles an einem selbst hängen und man trifft alle Entscheidungen selbst; das ist Fluch und Segen zugleich. Problematisch wird es dann, wenn man von Natur aus eh schon eine gewisse Grübler-Persönlichkeit an den Tag legt und sich ständig wegen irgendetwas verrückt macht. Und so kommt es eben, dass man schlaflose Nächte im Bett oder im Studio verbringt, um sich dann letztendlich doch nochmal vor Augen zu halten, dass es durchaus dümmere Beschäftigungen gibt, als seine eigene Kreativität auszuleben.
I SHOULD REACH HIGHER GROUND TO GET A CLEAR VIEW ON SOME THINGS
Ich habe irgendwann gehört, dass der Mensch die einzige Spezies auf Erden mit der Fähigkeit der Selbstreflexion ist. Und auch wenn ich es mir ständig vornehme, so bin ich – zumindest auf mein Musiker-Dasein – nicht wirklich gut darin. Oder anders formuliert: Ich nehme mir zu wenig Zeit dafür, was sich insbesondere dann bemerkbar macht, wenn ich mich mal wieder selbst verfluche für das, was ich da betreibe. Wie schon gesagt, ich bin dankbar, aber der Invest ist unterm Strich einfach riesig. Ich werde nicht mit der Musik aufhören; das werde ich vermutlich nie. Aber ich will mir vielleicht doch mehr vor Augen halten, was ich da betreibe und wie es mir dabei geht. Eigentlich gesunder Menschenverstand.
Ihr könnt euch den Song hier anhören oder das Album direkt vorbestellen.